Dienstag, 26. Februar 2019

Oder 12:
Veggie-Faschiertes

Veggie-Faschiertes - Rezept. 
Die 12 kurzen Lektionen über Fleisch und die Welt – jeder sollte sie kennen, so wichtig sind sie. Nach den ersten beiden Lektionen präsentiere ich euch also hier noch den Rest. Ohne weitere Worte. Aber mit Rezept.


3. Die Gründe [für die Reduktion des Fleischkonsums um die Hälfte, Anm.] müssen überzeugend erklärt werden. Viele Menschen in Deutschland sind offen dafür.

4. Damit die Tierhaltung der Zukunft gesellschaftlich akzeptiert wird, muss sie den Bedürfnissen der Tiere besser angepasst werden.

5. Auf Fleisch und Wurst sollte eine verpflichtende staatliche Kennzeichnung über die Art der Tierhaltung gut sichtbar angebracht sein.

6. Die knapp 60 Milliarden Euro, die die EU jährlich im Rahmen ihrer Agrarpolitik ausgibt, sollten vorrangig in eine ökologische und tiergerechte Landwirtschaft fließen.

7. Das Grundwasser kann vor den Nitraten aus der Tierhaltung geschützt werden, indem die Zahl der Tiere pro Fläche begrenzt und ein strengeres Düngerecht eingeführt wird.

8. Das Tierwohl kann gesichert werden, wenn strenge Standards für alle Nutztiere definiert sind und die Behörden deren Umsetzung kontrollieren.

9. Supermärkte haben aufgrund ihrer Marktmacht viel Gestaltungspotential. Ihre Initiativen zum Tierschutz müssen ambitioniert und mehr als Werbung sein.

10. Das Internet kann für kleine und mittlere Betriebe ein lukrativer Marktplatz sein. Sie kommunizieren intensiv mit ihrer Kundschaft – das unterscheidet sie von den Massenanbietern.

11. Vom Laborfleisch bis zur Insektenzucht – auf vielen Wegen kann die Fleischproduktion mit technischen Mitteln nachhaltiger werden und ohne Tierleid auskommen.

12. Wird das ganze Tier gegessen und nicht nur seine besten Stücke, steigt dessen Wertschätzung – und das Verscherbeln der verschmähten Teile in die ganze Welt geht zurück.



Veggie-Faschiertes


Als Kind war ich Faschiertes-Junkie. Kein Scherz! Faschierte Laibchen, Pastaschutta (jaha, so hat das bei uns geheißen!), Fleckerlspeis – alles Lieblingsgerichte. Meine eigenen Kinder müssen das interessanterweise nicht so haben. Mein Veggie-Faschiertes auch nicht, aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte.
Ich mag es gern! Es schmeckt würzig und deftig und lässt sich sehr variantenreich zubereiten. Bisher habe ich Fleckerlspeis und Faschierte Laibchen damit gemacht – beides hat mir ausgesprochen gut gefallen.

1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Kopf Karfiol
200 g Walnusskerne
200 g braune Champignons
1 EL fein gehackte Basilikumblättchen
1 EL fein gehackter Oregano
1 EL fein gehackter Majoran
½ TL geräuchertes Paprikapulver
2 EL Tomatenmark
Salz
Pfeffer

1. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken.

2. Karfiolröschen vom Strunk schneiden.

3. Karfiol, Walnüsse und Champignons in eine Küchenmaschine mit Schneidemesser geben und mehrmals die Impulstaste drücken, bis alles grob zerkleinert ist.

4. Die zerkleinerte Gemüse-Nuss-Mischung in eine Schüssel geben und mit den restlichen Zutaten vermischen. Würzig abschmecken.


Tipps:
* Das Zerkleinern von Karfiol & Co geht am besten mit einer Küchenmaschine mit Schneidemesser (food processor). Normale Standmixer oder Stabmixer funktionieren hier mehr schlecht als recht.
* Das Veggie-Faschierte kann für Lasagne, Pasta Bolognese, Pizza, Chili, gefüllte Paprika, Wraps, Fleckerlspeis oder auch für Faschierte Laibchen verwendet werden (siehe unten).
* Für die meisten Rezepte ist es von Vorteil, das Veggie-Faschierte vor Weiterverwendung anzubraten, um noch etwas mehr Geschmack herauszukitzeln: Dafür etwas Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Masse unter Rühren relativ scharf anbraten, bis sie anfängt, knusprig zu werden. Dann gleich weiterverarbeiten oder im Kühlschrank bis zur Verwendung zwischenlagern.
* Einfrieren habe ich ausprobiert, ich finde aber, dass die Konsistenz darunter leidet. Am besten schmeckt es mir frisch!
* Für die Faschierten Laibchen habe ich 250 g angebratenes Veggie-Faschiertes mit 50 g Knödelbrot, 1 Ei und ½ Bund gehackter Petersilie vermischt. Nach kurzem Durchziehen habe ich die Masse mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Sollte die Konsistenz zu weich sein, kann man noch etwas Semmelbrösel oder Haferflocken zugeben. Aus der Masse Laibchen formen (ergibt etwa 6 Stück), in Semmelbröseln wälzen und in Rapsöl auf beiden Seiten knusprig braten. Klassisch gibt es dazu Kartoffelpüree und Salat.


Leicht abgewandelt nach einem Rezept von Alternative Daily.

6 Kommentare:

  1. Sowas mag ich, wo fleischlose Gerichte mit "normalen" Zutaten gemacht werden! Ich esse bzw. aß Faschiertes in jeder Form auch sehr gern, tausche das Fleisch nun aber immer öfter aus... deine Variante hab ich mir sofort notiert! lg

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  2. Schön Friederike :-)
    Zum Faschiertes ersetzen gibt es ja echt viele köstliche Varianten, ich mag Grünkern auch voll gern... Liebe Grüße!

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  3. Ich freue mich immer, wenn ich eine Fleischmahlzeit durch eine leckere Veggi-Variante ersetzen kann - vor allem, wenn es meinem Mann schmeckt, denn mir fällt es leicht. Hab vielen Dank für die leckere Variante. Und auch für die Lektionen über Fleisch und die Welt.
    Liebe Grüße
    Sigrid

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    1. Sehr gern :-)
      Das ist bei mir auch so ein Indikator, ob es dem Mann schmeckt oder nicht ;-)))
      Alles Liebe!

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    2. ... und es ist doch immer wieder faszinierend, auf was das zutrifft, oder? Dein Faschiertes wird definitiv probiert – Deine zwölf Handreichungen wurden schließlich bereits goutiert.
      Sehr herzlich: Charlotte

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    3. Sehr herzlich zurück, meine Liebe :-)

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