Samstag, 12. Oktober 2013

Die neue Ace-Klasse


Ein durchschnittlicher Agility-Turnierstart mit meinem Jagdhundmischling Spike gestaltet sich in etwa so:

Meine Startnummer wird aufgerufen, die Spannung steigt. Ich platziere meinen Hund vor der ersten Hürde, warte auf die Parcoursfreigabe des Richters. Sage: Steh! Entferne, positioniere, konzentriere mich. Bereit, voll wegzustarten, drehe ich mich um und rufe: Spike!
Spike steht da und fixiert einen Zuschauer. Meist einen, der gerade isst.
Ich rufe noch einmal.
Er gähnt.
Ich klatsche in die Hände.
Ihn reißt’s und er scheint sich zu denken: Ach so, ja, Agility.
Dann läuft er los.

Ich bin mit Spike schon viele Turniere gelaufen. Und was soll ich sagen: Er ist ein braver Hund. Dafür, dass sein Arbeitstrieb nicht ganz so ausgeprägt ist wie sein Jagdinstinkt (na gut, die Ausprägung der beiden Triebe lässt sich im Grunde nicht annähernd vergleichen), kann er schließlich nichts. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, er würde all das sowieso nur mir zuliebe machen. In Wahrheit läge er vermutlich viel lieber unter der Ofenbank oder liefe einem Hasen nach.


Ganz anders ist es mit dem Border Collie Ace, ungefähr so:

Meine Startnummer wird aufgerufen, die Spannung steigt. Ich platziere meinen Hund vor der ersten Hürde, warte auf die Parcoursfreigabe des Richters. Sage: Steh! Entferne, positioniere, konzentriere mich. Bereit, voll wegzustarten, drehe ich mich um und rufe: Ace!
Nur einen Herzschlag später ist der Hund bei mir, versucht, meine Kommandos zu deuten, ich renne um mein Leben, er gibt alles, was er hat. Bald bin ich hoffnungslos verloren in seinem Tempo, vergesse alles, was ich mir bei der Besichtigung eingeprägt habe, verwechsle Wippe mit Wand und kann nicht mal im Slalom kurz Luft holen. Im Ziel bin ich außer mir und er freut sich einen Haxen aus.

Mit Ace bin ich nur die heurige Landesmeisterschafts-Saison gelaufen – diese sportliche Herausforderung wurde mir zu Weihnachten geschenkt. Keinen einzigen Lauf habe ich durchgebracht, nie habe ich es in die Wertung geschafft. Aber was soll ich sagen: Es war ganz wunderbar und Ace ist einfach cool.


Genauso wie sein Herrchen, der sich heuer zum zweiten Mal in Folge mit meinem Ace für die Agility-Weltmeisterschaft qualifiziert hat. Am Dienstag sind die zwei mit dem Österreich-Team und in Begleitung meines Schwesterherzerls in Südafrika gelandet. Vorher hab ich den Vierbeiner noch mit einem XXL-Hundekeks gedopt (mit Brennesselsamen für die Schnelligkeit, Karotten für wache Augen, Walnüssen für einen klugen Geist und Reis für ganz viel Kraft).

Gebt euer Bestes, ihr zwei, ich will euch jubeln sehen! Und kommt vor allem gut wieder heim …

Übrigens gibt es von den beiden ein super Video von der WM 2012 in Tschechien:


Und meine kleine Schwester, auf die ich ebenfalls sehr, sehr stolz bin, war schon 2011 in Frankreich dabei:

4 Kommentare:

  1. Ach, und ein Händchen für Tiere hast du auch - ihr zwei, du und M. Hund sehen richtig gut auf Zack aus!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Jaja, die sind schon sportlich, unsere Vierbeiner ... Und es macht Spaß!!! :-)

      Löschen
  2. Hihi, die beschreibung von spike erinnert mich ganz und gar an Cora ;)
    Jagdhunde eben :D

    AntwortenLöschen

Über Kommentare freue ich mich immer. Herzlichen Dank dafür!
Hinweis: Mit dem Abschicken deines Kommentars erklärst du dich damit einverstanden, dass der von dir geschriebene Kommentar sowie personenbezogene Daten, die damit verbunden sind (beispielsweise Username, Mailadresse, IP-Adresse), an Google-Server übermittelt werden.
Mehr Informationen dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.