Samstag, 7. April 2012

Eine neue Tradition:
Fastenbeugln

Eine Freundin hat mir vor kurzem von einer alten oberösterreichischen Tradition erzählt, den Fastenbeugln – einem ganz einfachen kreisrunden Gebäck, das in ihrer Familie am Karfreitag gebacken und zu Kartoffelgulasch verspeist wird.

Bei uns ist dieser Brauch nicht verankert, ich fand ihn aber interessant und habe mich gleich auf die Suche nach einem Rezept gemacht: Für die Fastenbeugln wird ein schneller Brotteig zu Ringen geformt, in köchelndes Salzwasser gelegt und dann im Ofen gebacken. Vor dem Essen gibt’s noch das „Beuglreiß’n“, bei dem es darum geht, das Brot symbolisch mit den anderen zu teilen und die gemeinsame Mahlzeit zu feiern.

Ich finde diese Tradition schön und möchte sie ab jetzt in meinen ganz persönlichen Brauchtumskalender aufnehmen. Ich habe die Beugln heute am Karsamstag gebacken, dem letzten Tag der Karwoche. Ich denke, das passt ganz gut, denn rundes Gebäck wie diese Beugln symbolisiert von jeher die Sonne und das Licht der Welt.


Fastenbeugln


Zutaten für 8 Stück

400 g Mehl
1 Packung Trockengerm oder ½ Würfel frische Germ
Salz
1 TL Brotgewürz
3 TL Öl
etwa 250 ml lauwarmes Wasser oder ein lauwarmes Wasser-Milch-Gemisch
eventuell grobes Salz zum Bestreuen

1. Mehl mit Germ, Salz, Brotgewürz, Öl und soviel lauwarmer Flüssigkeit vermischen, dass ein gut knetbarer, geschmeidiger Teig entsteht.

2. Zugedeckt an einem warmen Ort etwa 1 – 1,5 Stunden gehen lassen.

3. Backofen auf 190 °C vorheizen.

4. Den Teig in 8 Teile teilen, jeden Teil zu einer etwa 15 cm langen Rolle formen. Die Rollen zu Ringen (= Beugln) formen, indem man die Enden mit Wasser befeuchtet und gut zusammendrückt.

5. In einem großen Topf Wasser erhitzen und salzen.

6. Die Beugln nach und nach ins leicht köchelnde Wasser geben und mit einem Schaumlöffel herausnahmen, sobald sie an der Oberfläche schwimmen (das dauert nicht lange).

7. Dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, eventuell mit grobem Salz bestreuen und etwa 20 – 30 Minuten backen.

Dazu serviert man einfache, fleischlose Suppen wie Erdäpfelgulasch, Gemüse- oder Kartoffelsuppe.

2 Kommentare:

  1. Das erinnert mich sehr an Bagles. Weißt du etwas über den Zusammenhang?

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  2. Mmh, Edith, ja das stimmt, vom Aussehen her sind sich die zwei ja wirklich ähnlich. Und Bagle und Beugl - auch fast dasselbe. Und auch die Herstellung, also das kurze Überkochen in Wasser, ist bei beiden gleich. Ich hab mich grad ein wenig auf Wikipedia schlau gemacht. Offensichtlich reden wir hier von ein und demselben Gebäck, nur ist eben die Bezeichnung länderspezifisch.
    Zum Weiterlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Bagel

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